Auf der Grundlage der Übungen Valborg Werbeck-Svärdströms, den Impulsen von Dr. Alfred Baur und der anthroposophischen Medizin ist eine neue Heilweise durch Atmani entwickelt worden, die auch bisher nicht heilbare Krankheiten prinzipiell heilen kann. Auch die Eurythmie spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Es sind verschiedene anthroposophische Ärzte anwesend. Es wird eine Zusammenarbeit mit Ärzten und Heilpraktikern sowie den Kliniken angestrebt.
Mit „Heilen“ ist die von Rudolf Steiner und Ita Wegman für die heutige und zukünftige Zeit begründete Heilweise gemeint, die sich – an die Anthroposophie anschließend – um das Verhältnis des Menschen zur Welt und damit um die Erkenntnis der Kräfte, in denen sich der Mensch bewegt, bemüht. In dem systematischen Aufbau der Erkenntnis der Naturreiche im Verhältnis zum Menschen liegt einer der Schlüssel zu einer wesensgemäßen Heilbehandlung des Menschen. Dieser Weg ist ohne Selbsterkenntnis nicht möglich. Anknüpfend an den Initiationsweg Rudolf Steiners, der über die Selbsterkenntnis zu den Geheimnissen des Daseins führt, wird in der Anthropofonetik theoretisch und praktisch dieses Wissen vermittelt.
„Will man wirklich wissen, was heilen bedeutet, so ist vor allem nötig, sich klar zu machen, daß Heilen ein leeres Wort ist, wenn nicht das Verständnis für die Beziehungen zwischen Mensch, Welt und Erde, das in alten Zeiten bei den Priesterweisen, die zugleich Heiler waren, in so hohem Maße da war, wieder hergestellt wird. Diese Beziehungen vom Menschen zum Kosmos, zu Planeten, Sternen, Sonne und Mond, zu der Erde mit ihren Naturreichen, waren denjenigen, die Unterricht in den Mysterienschulen bekamen, geläufig. Das Naturerkennen war gegründet auf das Wissen von diesen Beziehungen. Das Suchen nach dem Naturerkennen war zugleich ein Suchen nach dem Geiste, der nicht gefunden werden kann, wenn nicht zugleich Umwandlungen im Menschen selbst hervorgerufen werden. Deswegen begann der Lehrer in alter Zeit damit den Unterricht, daß er die zu Belehrenden direkt dazu führte, den Zusammenhang, der besteht zwischen Mensch und Naturreichen, in sich zum Erleben zu bringen. Es wurde damit den Menschen ein bestimmter Initiationsweg vorgezeichnet, der ihnen die Geheimnisse der Natur in den Pflanzen, den Mineralien, den Tieren und die Geheimnisse des Menschen selber offenbaren sollte. Und es war in der damaligen Zeit in den Menschen noch unbedingt lebendig das Wissen, daß der Weg zur Welterkenntnis durch Selbsterkenntnis führt. Diese Selbsterkenntnis ist der allererste Anfang jenes Initiationsweges, der schließlich den Menschen in die weiten, universellen Geheimnisse des Daseins führt. Und von diesem Initiationsweg erzählt uns Rudolf Steiner.“ (Ita Wegman, Im Anbruch des Wirkens für eine Erweiterung der Heilkunst, 1. Kapitel S. 9, Natura Verlag, Arlesheim, 1956)
„… In unserer Zeit nun, wo alles abstrakt geworden ist und jedes Wissen über die geistige Welt verloren gegangen ist, muß eine Erneuerung in die Kultur hineingebracht werden, die wiederum in das Mysterienwissen hineingeht….“/ (Ebenda, S. 15)
„… Ein ganz wesentlicher Teil für die neue Heilkunst ist nun diese Lehre der Metamorphose des Lebens. Und da der Arzt oder der Heiler es mit dem Menschen selber zu tun hat, sei hier auf einige Metamorphosen im Menschen hingewiesen.“ (Ebenda, S. 16)
Diese Metamorphosen werden in der Anthropofonetik gelehrt. Und in demselben Sinne, wie es Ita Wegman mit Rudolf Steiner formuliert hat, wird der Heiler als umfassender Begriff wieder in Theorie und Praxis eingeführt.